Chronik zum Schutzpatron St. Antonius
Der Schutzpatron „Hl. Antonius von Padua“
Bereits vor mehreren Jahrhunderten haben die Vorfahren der Gemeinde Eversen den Hl. Antonius zum Schutzpatron der Heimat gewählt.
Die älteste Kultstätte in Eversen ist der Antoniusberg.
Dort, unter den 3 Eichen, stand schon lange vor dem Bau der Kirche der Antoniusstein.
Auch das erste Gotteshaus bzw. die erste Kapelle in Eversen war dem Hl. Antonius geweiht.
Zwar wurden die Gotteshäuser im Laufe der Jahrhunderte renoviert und erneuert, die innige Verbundenheit zwischen Antonius und der Gemeinde Eversen ist aber geblieben:
(Schutzpatron / Antoniusdienstage / Lichterprozession / Patronatsfest mit Sakramentsprozession).
Für die Gründer der Schützenbruderschaft muss es wohl selbstverständlich gewesen sein, auch der Bruderschaft den Namen „St. Antonius Schützenbruderschaft“ zu geben.
Die innige Verbindung zum Hl. Antonius wurde durch die Errichtung der Kapelle am Antoniusberg im Jahre 1931 neu belebt und gefestigt.
So ist in einem zu Ehren des Hl. Antonius von Vikar R. Bartoldus, Eversen, im Jahre 1941 herausgegebenen Büchlein zu lesen:
„Wohl nie haben alle in deiner Heimat so einmütig, so freudig und
bereitwillig mitgearbeitet und mitgeholfen als beim Bau dieses kleinen
Antoniusheiligtums. St. Antonius hat es ihnen gedankt; er hat es gefügt,
dass im Jahre 1933 ein Stück der Reliquien zur Verehrung und zu Obhut
deiner Heimat anvertraut wurde.“
Es mag überraschen, dass die Kapelle vom Dorf abgewandt gebaut wurde.
Jedoch war seinerzeit beabsichtigt, im Anschluss an den Antoniusberg einen neuen Friedhof zu schaffen. Zwischenzeitlich wurde jedoch der alte Friedhof
am Ortsausgang nach Rolfzen vergrößert.
Zur Antoniusverehrung schrieb Pastor Lüttmann im Jahre 1958:
- Die Antoniusverehrung ist in Eversen stark verbreitet und lässt sich nicht mehr wegdenken.
- die hat hierdurch einen starken Auftrieb, dieses muss unter allen Umständen erhalten bleiben.
- auch Beteiligung von auswärtigen Gästen ist sehr stark.
- Der Antoniusberg ist im Laufe der Jahre eine beliebte Wallfahrtsstätte geworden.
In den vorgenannten Unterlagen ist im weiteren zu lesen, dass die Ruhe und Stille am Antoniusberg in den 50-er Jahren durch den Ausbau der Siedlung und die stärkere Einbeziehung in den Verkehr gestört wurde. Die Antoniusverehrung auf dem Antoniusberg war damit beeinträchtigt.
1957 war beabsichtigt, direkt vor der Kapelle eine asphaltierte Straße zu verlegen.
Daraufhin entstanden Pläne, die Kapelle abzubrechen und an anderer Stelle wieder aufzubauen.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Eigentums- und Rechtsverhältnisse für diesen Ort ungeklärt.
Die Ruhe und Stille wurde jedoch durch die Verlegung der Straße in rundem Bogen oberhalb des Antoniusberges wieder weitgehend hergestellt. Noch im selben Jahr (1957) überging der Antoniusberg in das Eigentumg der Kirchengemeinde.
Gerade in den letzten Jahren wurden viele Erneuerungen an der Kapelle und am Antoniusberg selbst durchgeführt, dadurch ist dieser Ort ein besinnlicher Mittelpunkt im dörflichen Leben von Eversen geblieben.
Das Antonius oft ein Helfer in der Not war und auch heute noch ist, zeigen u. a. die vielen Dankestafeln an den Innenwänden der Antoniuskapelle.
Die Verbindung zum Hl. Antonius besteht bis auf den heutigen Tag.
Alljährlich wird sie durch die Antoniusdienstage und das Patronatsfest, welches immer mit der Lichterprozession am Freitag abend beginnt, erneuert.
Eines der vielen Antoniuslieder ist bezeichnend für die Verbundenheit und Ortsnähe:
„Es stehn an unsers Dorfes Rand drei himmelragende Eichen;
gepflanzt von uns´rer Väter Hand zur Ehr dem Hilfereichen.
Antonius sind sie geweiht, dem Gottesmann der Gnaden,
dass segnend er die Händ´ ausbreit, fern halte allen Schaden.
In ihrer Obhut bauten wir ein kleines Heiligtum,
dass es verkünde für und für von unsers Schützers Ruhm.
Antonius ist es geweiht, dem Gottesmann …
Geschlossen wurd´ein heil´ger Bund mit dir von unsern Ahnen.
Was sie gelobt in alter Stund´, das soll uns stets gemahnen.
Wir schwören neu mit Herz und Mund, die Treue dir zu halten.
So tu´uns deine Liebe kund, als Schutzpatron mögst walten
In dir erstrahle Christi Licht im Dunkel schwerer Zeiten,
gen Lüge, Trug und Teufelslist ist die Wahrheit zu verbreiten.
Lass tragen uns nach Diesem das Licht in Herz und Händen.
Sei du uns Führer! Sei uns Schild! Lass Irrlicht uns nicht blenden.
Nun lass von diesem heil´gen Ort die Segensquelle fließen.
Bleib´ unsers Dorfes Ruhm und Hort, wir flehn zu deinen Füßen.
Auf Heim und Hof, auf Flur und Feld breit´aus die güt´gen Hände.
Du Heiliger der ganzen Welt uns Himmelssegen spende.“
Quelle: Jubiläumszeitschrift zum 250-jährigen Bestehen des Schützenwesens in Eversen – aufgearbeitet von Anton Freitag –